In Deutschland sind es 40 Prozent, die finden, dass die Aufhebungen zur rechten Zeit kommen. 14 Prozent geht es zu langsam, während es 36 Prozent zu schnell geht. Nur in Großbritannien ist jener Anteil mit 45 Prozent noch höher. Nur vier Prozent der in Deutschland befragten Studienteilnehmer sind der Meinung, es hätte überhaupt keine Einschränkungen geben dürfen.
Die Menschen wurden auch in ihr Vertrauen bezüglich der Einhaltung behördlicher Auflagen befragt. Großes Vertrauen bekommen in Deutschland medizinische Bereiche wie Hausärzte (69 Prozent) und Krankenhäuser (66 Prozent). Bei Kirchen und anderen Religiösen Orten (53 Prozent) sowie Fitnesstudios (50 Prozent) sind nicht wenige überhaupt nicht oder nur ein wenig zuversichtlich, dass die Auflagen eingehalten würden. Skeptisch sind die Menschen zudem beim ÖPNV und Restaurants und Bars. Neben dem Arztbesuch bekommen Supermärkte, Bäckereien, kleine Lebensmittelgeschäfte und Friseure noch das größte Vertrauen entgegengebracht. Das Bild ist über alle Länder hinweg relativ einheitlich, wobei das Vertrauen im vom Virus besonders stark betroffenen Großbritannien noch geringer ist als andernorts.
Für die Studie haben über 7.000 Menschen in sieben europäischen Ländern an einer Online-Befragung teilgenommen. Die Wissenschaftler untersuchten die Einstellungen, Sorgen und das Selbstvertrauen der Menschen in Bezug auf die Corona-Pandemie. Die nun veröffentlichten Ergebnisse stammen aus der zweiten Befragungswelle. Die erste Welle hatte länderübergreifend grundsätzlich große Unterstützung der Bevölkerungen gegenüber den getroffenen Maßnahmen gegen das Coronavirus gezeigt.
In der ersten Befragungswelle wurden die Teilnehmenden auch nach ihren Sorgen bezüglich verschiedener Szenarien befragt. Im Längsvergleich zeigt sich, dass diese Sorgen insgesamt abgenommen haben. Besonders stark ist dieser Trend hinsichtlich der Sorge einer Überlastung des Gesundheitssystems. Waren es im April noch 62 Prozent, die sich dahingehend große oder einige Sorgen machten, sind es im Juni weniger als halb so viele. Auch die Sorgen um Schließungen kleiner Betriebe, das Eintreten einer Rezession oder davor, arbeitslos zu werden, sind leicht zurückgegangen.
Die Befragung erfolgte als Kooperationsprojekt der Universitäten Nova School of Business and Economics in (Portugal), Bocconi University (Italien), Erasmus University Rotterdam (Niederlande) unter der Leitung des Hamburg Center for Health Economics, Universität Hamburg. Es wird noch eine weitere Befragunsgwelle geben.
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