Social Audio ist potenziell der nächste große Trend am App-Himmel. Pointer verrät dir, was es damit auf sich hat (Foto: Dean Drobot/Shutterstock.com) Social Audio ist potenziell der nächste große Trend am App-Himmel. Pointer verrät dir, was es damit auf sich hat (Foto: Dean Drobot/Shutterstock.com)
Neuer Trend

Social Audio: Sprach­kommunikation in Social Media

Ein neuer Trend, der quasi noch in den Kinderschuhen steckt, macht sich im Social-Media-Markt breit. Social Audio nennt man es, wenn Menschen sich in sozialen Netzwerken via Sprachinteraktion austauschen. Reden, nicht schreiben. Vielleicht ist das die Zukunft der Online-Interaktion, die dank Instagram, Snapchat und Co. immer noch von Fotos und Videos geprägt ist. Und erste Apps zeigen, in welche Richtung es gehen könnte.
 


Ein Beispiel für eine solche App ist "Cappuccino". Mit dieser App können sich die Nutzer über kurze Audiospuren - "Beans" genannt -, ähnlich Sprachnachrichten, mit Freunden und Bekannten austauschen. Aus den Audionachrichten wird dann der "Cappucino", ein kleiner personalisierter Podcast, den du dir anhören kannst. "Wenn Snap die Kamera-Firma ist, ist "Cappuccino" die Mikrofon-Firma", sagte Gründer Gilles Poupardin gegenüber Marie Dollé in ihrem Newsletter "In Bed with Social". So gesehen, entspricht "Cappuccino" quasi Snapchat mit Sprachnachrichten statt Snaps und kleinen Podcasts statt Storys.
 


Damit hören die Ideen allerdings noch nicht auf. Auch andere audiobasierte Apps stehen in den Startlöchern. "Clubhouse" ist wohl die bekannteste davon. Sie bietet audiobasierte Gruppen-Chaträume für einen noch recht kleinen Kreis an eingeladenen Nutzern, der sich überwiegend aus Prominenz zusammensetzt. Obwohl die App noch nicht öffentlich verfügbar ist, wurde sie bereits mit 100 Millionen US-Dollar bewertet. Ein Launch ist noch nicht in Sicht, bei einigen anderen Apps dieser Art schon. Dazu zählen die App "TLDL", mit der Podcast-Highlights erstellt werden können, oder auch "Stacks", bei der man Online-Videos mit Audio-Kommentaren hinterlegt.
 


Für diesen Social-Audio-Boom gibt es mehrere Gründe: Zum einen ist die digitale Sprachkommunikation spätestens seit den Sprachnachrichten bei WhatsApp ein Teil des Alltags und beispielsweise in der Gaming-Community mit den Chaträumen Discord und Teamspeak nicht mehr wegzudenken. Zum anderen lässt es der technische Fortschritt mittlerweile zu. Kopfhörer sind allgegenwärtig und besitzen neuerdings auch eine Sprachfunktion. Podcasts erleben dadurch und durch die leichtere Verfügbarkeit eine Wiedergeburt. "Social Audio" scheint also nur der nächste Schritt zu sein.
 


Das sehen augenscheinlich die etablierten sozialen Netzwerke auch so und übernehmen das Feature. Facebook hat mit der Live-Audio-Funktion bereits Livestreams ohne Bild in sein Angebot integriert. Twitter brachte bereits Audio-Tweets auf den Weg. Reden, nicht schreiben: Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Konkurrenz nachzieht. Sollte sich Social Audio tatsächlich durchsetzen, dann dürfte das unsere Social-Media-Landschaft nachhaltig verändern.

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Der Autor: Jakob Baumgardt
Der Autor: Jakob Baumgardt

Der Autor: Jakob Baumgardt

Als gebürtiger Hamburger ist Jakob manchmal etwas kurz angebunden. Er brennt schnell für ein Thema, wenn es um Sport oder Musik geht. Jakob probiert sich gerne kreativ aus und in seiner Freizeit geht ihm nichts über entspannte Abende und laute Boxen. In seinem Studium lernt er neben Journalismus und PR auch die negativen Seiten der Medien kennen. Er kann sich durchaus vorstellen, später einmal auszuwandern.