Im Zuge der Ausbreitung von Covid-19 wurden unterschiedliche Apps entwickelt, die bei der Kontakterfassung behilflich sein sollen – die "Luca"-App erhält nach der "Corona-Warn-App" der Bundesregierung bislang am meisten Zuspruch. Wie genau die "Luca"-App funktioniert und was sie verspricht, erklärt dir Pointer.
Die "Luca"-App soll vor allem im Zuge der Lockerungen hilfreich sein. Anhand von QR-Codes erleichtert sie die datenschutzkonforme Kontaktdatenaufnahme und hilft mit einer lückenlosen Nachverfolgung, die Infektionsketten schneller zu stoppen. Zudem ist sie so ausgelegt, dass sowohl Gastronomiebetriebe und Veranstaltungsstätten als auch Privatpersonen die Dienste der App nutzen können. Restaurants, Kinos oder Boutiquen können mit der "Luca"-App die Kontaktdaten ihrer Besucher leichter erfassen. Privatpersonen ist es möglich, ihre Anwesenheit anonym zu dokumentieren. Außerdem behalten sie den Überblick über die eigenen Kontaktbegegnungen.
Als Privatperson muss man, nachdem man die App heruntergeladen hat, nur noch seine Kontaktdaten eingeben und die Anmeldung mit einem Code bestätigen. Die App erstellt daraufhin einen anonymen und sich ständig ändernden QR-Code, mit dem man anschließend beispielsweise in Restaurants "einchecken" kann.
Man hat zusätzlich die Möglichkeit, andere QR-Codes einzuscannen und so ein 14-tägiges Kontakttagebuch zu erstellen. Zum Beispiel bei privaten Treffen kann man so seine Kontaktliste auf dem neuesten Stand halten. Wird jemand daraus positiv getestet, werden die Daten des Kontakttagebuches nach der eigenen Zustimmung an das Gesundheitsamt übermittelt. Dieses kann dann die betroffenen Personen leichter ausfindig machen und die Infektionsketten unterbrechen.
Hinter der App steckt das Berliner IT-Start-up-Unternehmen neXenio sowie eine Gruppe von Menschen aus der Kulturbranche. Die Musiker der Fanta 4 haben die App zusammen mit Philipp Berger, Marcus Trojan und Patrick Hennig von neXenio und der culture4life GmbH entwickelt. neXenio ist eine Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam und legt besonders großen Wert auf den Schutz der Nutzerdaten. Die Kontaktdaten innerhalb der "Luca"-App werden zweifach verschlüsselt. Es gelten nach Angaben auf der Website der App die höchsten Datenschutz- und Datensicherheitsstandards.
Die App kann man geräteunabhängig auf Smartphones und Computern nutzen. Lade sie einfach im App Store von Apple, dem Google Play Store und als Web-App herunter. Für Leute ohne mobiles Endgerät soll es die Möglichkeit eines "Luca"-Schlüsselanhängers geben, auf dem der QR-Code abgebildet ist. Das Einchecken funktioniert aber auch ohne eigene Benutzung der App oder eines Schlüsselanhängers: An Orten, die die "Luca"-Dienste nutzen, kann man seine Anwesenheit auch weiterhin über ein Kontaktformular dokumentieren. Die gespeicherten Daten werden anschließend nach maximal 30 Tagen gelöscht.
"Luca" soll die "Corona-Warn-App" so ergänzen, dass eine verschlüsselte und datenschutzkonforme Kontaktdatenaufnahme sowie eine schnelle und lückenlose Nachverfolgung von Infektionsketten in allen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens möglich ist. Um dies zu erreichen, muss die App möglichst einheitlich und flächendeckend genutzt werden. "Luca" wurde bis jetzt aber erst ungefähr eine Millionen Mal heruntergeladen. Es haben auch noch nicht alle Gesundheitsämter der Teilnahme zugestimmt. Nichtsdestoweniger wurde die App schon im vergangenen Jahr bei einer Stadtratssitzung in Jena getestet: Die Resonanz war positiv. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben den Einsatz der App bereits öffentlich empfohlen. Auf den friesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr wird die App schon erfolgreich genutzt. In Mecklenburg-Vorpommern sagte Ministerpräsidentin Schwesig jetzt, sie hoffe auf eine breite Nutzung der App. In der Region Rostock verwenden nach Angaben der Stadt bereits rund 800 Einrichtungen "Luca".
[Liz Peschel]
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