Ein Studium ist auch eine finanzielle Herausforderung (Foto: Charles Deluvio/Unsplash) Ein Studium ist auch eine finanzielle Herausforderung (Foto: Charles Deluvio/Unsplash)
Dein Studium

Studienfinanzierung oder wie bezahle ich mein Studium?

Du hast es geschafft: Der Studienplatz an deiner Uni ist dir sicher und du kannst es kaum erwarten, in den neuen Lebensabschnitt zu starten. Allerdings kommen jetzt plötzlich eine Menge Kosten auf dich zu. Damit diese den Start in dein Studium nicht verhindern, findest du hier Infos über verschiedene Formen der Studienfinanzierung.

Was kostet ein Studium?

Seit 2014 gibt es an staatlichen Hochschulen und Universitäten in Deutschland keine allgemeinen Studiengebühren mehr. Ganz umsonst ist dein Studium dennoch nicht, denn meistens fällt ein Semesterbeitrag an. Dieser liegt mit durchschnittlich 150 bis 290 Euro pro Semester aber immer noch deutlich niedriger als die Studiengebühren an privaten Universitäten. Dort zahlt ein Bachelor-Student durchschnittlich 520 Euro im Monat. Der Semesterbeitrag deckt Verwaltungskosten und die Beiträge für Studierendenschaft, AStA und Studierendenwerk ab. Außerdem werden mit dem Geld Mensen, Sportanlagen und Wohnheime sowie ein Semesterticket finanziert.




Neben dem Semesterbeitrag kommen weitere Kosten für die Finanzierung des Lebensunterhalts auf dich zu. Wenn du nicht zuhause wohnen kannst oder willst, musst du dich um eine Wohnung oder ein Zimmer kümmern. Zur Miete kommen Wasser und Stromrechnungen, wahrscheinlich ein Internetanschluss und Fernsehen. Du brauchst Geld für Lebensmittel, Lernmaterial, Kleidung und deine Freizeitgestaltung. Auch für größere Anschaffungen wie einen neuen Computer für die Uni solltest du etwas zurücklegen. Nach Angaben des Deutschen Studentenwerkes aus dem Jahr 2019 lagen die monatlichen Kosten von Studenten, die zum ersten Mal studieren und nicht bei ihren Eltern wohnen, im Jahr 2016 bei ungefähr 819 Euro.

Welche Versicherungen braucht ein Student?

Die einzige Pflichtversicherung für Studenten ist die Krankenversicherung. Ein Großteil der Studienanfänger ist noch bei den Eltern mitversichert, denn das geht bis zum Alter von 25 und ist kostenlos. Sind deine Eltern privat krankenversichert, musst du entscheiden, ob du während des Studiums über sie privat versichert bleiben oder in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln willst. Diese Entscheidung ist für deine gesamte Studienzeit endgültig. Nach dem 25. Lebensjahr werden Studenten an staatlichen Hochschulen in der studentischen Krankenversicherung versicherungspflichtig.




Welche Möglichkeiten der Studienfinanzierung gibt es?

Es gibt viele Wege, dein Studium zu finanzieren. Die meisten Studenten kombinieren mehrere, um ihre Lebenskosten zu decken. Einen ersten Überblick bekommst du hier und hier.

Eltern

Deine Eltern können dir bei der Finanzierung deines Studiums helfen. Das ist nicht nur nett von ihnen, sondern es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass die Eltern die erste Ausbildung ihres Kindes finanzieren. Dafür sind allerdings keine Beträge festgelegt. Eine beliebte Vereinbarung ist, dem Studenten das Kindergeld zu überlassen. Diese staatliche Förderung wird bis zum Ende des 25. Lebensjahres gezahlt, wenn das Kind studiert. Sie muss von den Eltern beantragt werden.

BAföG

Außerdem kannst du BAföG beantragen. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz: BAföG) soll es jedem ermöglichen zu studieren. Mit dem BAföG bekommst du ein monatliches Darlehen, dass du erst nach Beendigung deines Studiums und dann auch nur zur Hälfte zurückzahlen musst. Dabei ist die Rückzahlungshöhe auf 10.000 Euro begrenzt.




Wie hoch der Förderungsbetrag ist, hängt vom Einkommen deiner Eltern, deinem Ersparten und deinem eigenem Einkommen ab. Es ist also auch möglich, dass du gar keinen Anspruch auf BAföG hast, wenn deine Eltern zum Beispiel zu viel verdienen. Der Höchstsatz des BAföG liegt momentan bei monatlich 853 Euro. Dein individueller Betrag wird berechnet, wenn du deinen Antrag beim BAföG-Amt stellst. Dieser wird dann für die Regelstudienzeit deines Studiengangs gezahlt. Genauere Informationen bekommst du hier.

Da es eine Weile dauert, den Antrag zu stellen, und auch seine Zeit braucht, bis er bearbeitet ist, beginnst du mit dem Bafög-Beantragen am besten so früh wie möglich. BAföG wird nicht rückwirkend gewährt.

Stipendium

Stipendien haben den Ruf, Hochbegabten vorbehalten zu sein oder zumindest denjenigen, die ein sehr gutes Abiturzeugnis vorzuweisen haben. Tatsächlich gibt es aber mehr als 3000 verschiedene Stipendien in Deutschland, die alle andere Auswahlkriterien haben. Stipendien werden von Begabtenförderungswerken, Stiftungen, Unternehmen, Hochschulen und anderen Institutionen vergeben, die dir einen monatlichen, jährlichen oder einmaligen Betrag Geld zur Verfügung stellen. Davon musst du nichts zurückzahlen. Viele Stipendien bringen neben der finanziellen Förderung Vorteile wie Kurse, Projekte und ein tolles Netzwerk von Stipendiaten mit. Hast du ein Stipendium gefunden, das zu dir passen könnte, musst du dich darauf bewerben. Je nach Anbieter gelten verschiedene Voraussetzungen. Oft spielen neben deinen schulischen Leistungen auch soziales Engagement, Interessen, Fähigkeiten und das Motivationsschreiben eine Rolle bei der Entscheidung. Einen Überblick über die Angebote bekommst du hier.

Studienkredit

Studienkredite sind staatliche Förderungen und werden vom Bundesverwaltungsamt vergeben. Sie unterscheiden sich insofern vom BAföG, dass sie komplett zurückgezahlt werden müssen, dafür aber jedem gewährt werden können Die Rückzahlung beginnt erst Jahre nach der ersten Rate. Im Vergleich zu normalen Krediten gibt es für Studenten oft besonders geringe Zinssätze. Mehr Infos findest du hier.




Studienfonds/Bildungsfonds

Ein weiteres System bieten die Studienfonds. Sie werden beispielsweise von der Deutschen Bildung oder CareerConcept organisiert. Das Prinzip: Du erhältst finanzielle Unterstützung aus einem Fonds, in den sowohl Investoren als auch Absolventen einzahlen. Zusätzlich kannst du an Veranstaltungen eines Trainingsprogramms teilnehmen, um erfolgreicher zu studieren. Du verpflichtest dich, nach deinem Studium den gleichen Betrag in den Fonds zurückzuzahlen. Wie viel du pro Monat zurückzahlen musst und für welchen Zeitraum, hängt dann von deinem Gehalt im Beruf ab. Das dauert 36 bis 120 Monate. Von deinem Beitrag profitiert dann ein neuer Student.

Nebenjob

Du kannst auch aus eigener Kraft für die Kosten deines Studiums aufkommen und nebenbei arbeiten. Viele Studenten jobben in der Gastronomie, im Einzelhandel oder als Promoter. Angebote findest du über Jobbörsen im Netz wie www.studentenjobs24.de oder www.stellenwerk.de. Von Vorteil für deine Karriere ist es, wenn deine Tätigkeit etwas mit deiner Studienrichtung zu tun hat, denn dann kannst du wertvolle Berufserfahrung sammeln und Kontakte knüpfen. Allgemein gilt: Deine Arbeitszeit darf während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden pro Woche betragen, denn sonst verlierst du deinen Studentenstatus. Hier findest du alles, was du bei Arbeit im Studium beachten musst.




Mini-Job, kurzzeitige Beschäftigung oder Werkstudent - alle Möglichkeiten bieten Vorteile und Nachteile. Hier kannst du dir einen Überblick verschaffen.

[PA]

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